Unser WONOS-Kooperationspartner, der Erich-Zeigner-Haus e.V. Leipzig, organisiert seit Jahren erfolgreich Jugendprojekte, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus, dem Holocaust und der Erinnerung daran beschäftigen. Elemente dieser Arbeit sind primär Stolperstein- und Stolperschwellenprojekte sowie Projekte zu Stillen Heldinnen und Helden.
Stolpersteine sind kubische Betonsteine, die in der Regel vor den letzen freiwillig gewählten Wohnorten eingelassen werden, um Passantinnen und Passanten zum gedanklichen Stolpern, Stehenbleiben, Innehalten und Nachdenken anregen sollen. Diese Steine erinnern an diejenigen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1993 bis 1945, vertrieben, zwangssterilisiert, ermordet oder in den Selbstmord getrieben wurden.
Seit Frühjahr diesen Jahres recherchieren Schülerinnen und Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums in Oschatz zu Erich Vogel, der als Kommunist während der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft in Oschatz verfolgt wurde.
Im Sommer 2024 formierte sich im Rahmen eines Ferienprojektes, welches vom Soziokulturellen Zentrum E-Werk Oschatz angeboten wird, eine Projektgruppe, die sich mit der Biografie von Hans Gustav Rühle auseinandersetzt. Der Oschatzer Hans Gustav Rühle wurde im Rahmen der so genannten „Euthanasie“-Programme der Nationalsozialisten ermordet.
Euthanasie bezeichnet, der griechischen Herkunft des Wortes nach, eigentlich „gutes“, schmerzloses Sterben, beispielsweise durch Medikamentengabe an Todkranke. In der nationalsozialistischen Ideologie hingegen beschrieb der Begriff die vermeintliche „Reinigung“ des deutschen „Volkskörpers“ von „lebensunwertem Leben“ oder „Ballastexistenzen“ im Sinne der „Rassenhygiene“ – durch Massentötungen von psychisch oder physisch behinderten Menschen, tausende davon bereits im Kindesalter.
Beide Projekte werden von der Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen gefördert. Über die Realisierung der beiden Projekte werden wir selbstverständlich informieren.
Beitragsbild via Erich-Zeigner-Haus e.V.