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Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick…“ Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger.

Rund 15 Jahre hat Thomas Kuban in der Neonaziszene insbesondere in der rechtsextremen Musikszene in Deutschland und Europa recherchiert, knapp neun Jahre davon hat er mit versteckter Kamera gearbeitet. Das Material dokumentiert, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. In den Konzerten wird Hassrede in Form von Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus hetzerisch verbreitet und, wie Filmausschnitte zeigen, wird dies von der anwesenden Polizei geduldet. Auch zwölf Jahre nach der Premiere auf der Berlinale 2012 hat der Film nichts an seiner Aktualität eingebüßt.

Im dem anschließenden Filmgespräch, moderiert von Henry Lewkowitz vom Erich-Zeigner-Haus Leipzig e.V., wird Peter Ohlendorf über die Entstehung des Films, seine Erfahrungen mit dem Journalisten Thomas Kuban ebenso wie über seine aktuellen Vorhaben berichten und Fragen aus dem Publikum beantworten.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Erich-Zeigner-Haus e.V., der Netzwerkstelle WONOS – Weltoffenes Nordsachsen und dem Projekt „Soziale Orte – Kulturbahnhof Bad Düben“.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Veranstaltung ist für Teilnehmende kostenfrei.

Was? Filmvorführung von Blut muss fließen (2012) mit anschließendem moderierten Gespräch mit Regisseur Peter Ohlendorf

Wann? Donnerstag, 22. August 2024, 18 bis 21 Uhr

Wo? Kulturbahnhof, Bahnhofstraße 3, 04849 Bad Düben