Kein Durchblick? Fünf Tipps für den Förderdschungel!

Rund 60 Milliarden Euro werden pro Jahr durch die Europäische Union, Bund, Länder und Kommunen in Deutschland sowie Stiftungen bereitgestellt. Durch Fundraising, Spenden, Crowdfunding und Ähnliches kommen jedes Jahr noch einmal etwa 20 Milliarden Euro dazu. Durch enge öffentliche Haushalte werden die verfügbaren Gelder in den kommenden Jahren deutlich abnehmen. Daher ist es umso wichtiger, sich beim Thema Fördermittelsuche und dem tatsächlichen Einwerben der Mittel weiterzubilden — und sich von dem „Dschungel“ aus rund 2000 laufenden Programmen nicht abschrecken zu lassen.

Mithilfe von Online-Datenbanken sowie Fördermittelfindern können Organisationen, Engagierte und Privatpersonen mit einer Idee einen ersten Ein- und Überblick über die verfügbaren Töpfe bekommen und so leichter zu einer Entscheidung kommen, welche Programme und daraus resultierende Anforderungen und Ziele mit der eigenen Projektidee ein gutes Match bilden. Hier zeigen wir Ihnen und Euch vier Portale, die auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten einen guten Startpunkt darstellen.

1. Förderdatenbank des Bundes

Die Förderdatenbank des Bundes (https://www.foerderdatenbank.de) beinhaltet die Förderkulissen der öffentlichen Hand und die Programme, die von Bund, Ländern und Europäischer Union zur Verfügung gestellt werden. Durch Optionen und Filter in der Suchfunktion bietet die Förderdatenbank des Bundes die Möglichkeit, nach Förderart, Fördergebiet und weiteren Kriterien einzugrenzen, um möglichst passgenaue Ergebnisse für die eigene Idee oder das eigene Projekt zu finden.

2. Förderportal der Europäischen Union

Das Förderportal der Europäischen Union / EU Funding & Tenders Portal (https://ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/portal/screen/home) ermöglicht es allen Interessierten, die Bandbreite der EU-Förderprogramme zu entdecken und zu durchstöbern. Auch hier bietet die eingebaute Suchmaschine zahlreiche Optionen, um die Ergebnisse nach geographischen, zeitlichen oder anforderungsspezifischen Kriterien zu durchsuchen.

3. Hilfreiche Datenbanken und Förderfinder in Deutschland

Auch jenseits öffentlicher Gelder und Stellen gibt es Alternativen für Ihren und Euren Weg zu Fördermitteln. Als erstes zu nennen wäre hier die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) mit Sitz in Neustrelitz. Die DSEE ist eine Stiftung öffentlich Rechts und hat 2020 ihre Arbeit aufgenommen und bietet auf ihrer Webseite eine gut zu bedienende Förderdatenbank an (https://foerderdatenbank.d-s-e-e.de). Ein weiteres empfehlenswertes Angebot in dieser Richtung bietet die Freiwilligenagentur Halle, die hunderte Fördermöglichkeiten auf europäischer, Bundes-, Landes- und lokaler Ebene listet (https://foerdermittelfinder.freiwilligen-agentur.de).

Ein wenig konkreter in ihrer thematischen Ausrichtung, aber nicht minder relevant und empfehlenswert für eine Vielzahl inhaltlicher Schwerpunkte sind die Förderfinder bei der Verbandsakademie der Migrant:innenorganisationen (VAMOS) (https://www.vamos-akademie.de/foerdermoeglichkeiten) und bei der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), die mit ihrem Onlineangebot AKQUISOS nicht nur umfangreich informiert (https://www.bpb.de/die-bpb/foerderung), sondern auch themenspezifische Bereiche zur Förderung im Bereich politische Bildung oder Integration/Migration darstellt.

4. Stiftungssuche des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

Ein zentrales Tool im Finden von Fördermitteln in Deutschland ist die Stiftungssuche des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Der Verband ist mit über 4 300 Mitgliedern der größte und älteste Stiftungsverband Europas; durch Stiftungsverwaltungen sind in ihm fast 10 000 Stiftungen organisiert. Allein die 60 größten Stiftungen in Deutschland stellen mehr als 5 Milliarden Euro für das Gemeinwohl zur Verfügung. Über die Stiftungssuche (https://stiftungssuche.de) bietet der Verband eine umfangreiche Navigationshilfe für das Stiftungswesen in Deutschland, wobei die kostenpflichtige Plus-Version einen noch größeren Funktionsumfang anbietet.

5. Sekundäre Recherchewerkzeuge

Neben solchen Datenbanken spielen bei der Vorauswahl oder besseren Eingrenzung von möglichen Fördermittelkulissen auch Förderlandkarten und erfolgreiche Projektbeispiele eine gewichtige Rolle. Hier kann die Passung von Förderkulissen für ein eigenes Vorhaben nach einer Recherche geförderter Projekte besser eingeschätzt werden. Als Beispiele seien die Förderlandkarten der Fernsehlotterie (https://www.fernsehlotterie.de/foerdern-engagieren/gefoerderte-projekte), Aktion Mensch (https://www.aktion-mensch.de/foerderung/beratung/projektbeispiele) oder das Bundesprogramm Demokratie Leben! (https://www.demokratie-leben.de/dl/projektpraxis/projekte-finden) genannt.

Ebenso sind spezielle Förderlotsen-Newsletter oder Alert-Dienste wie der des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) stets eine gute Quelle sowie die Newsletter aller Fördergeber, die immer zeitnah über neue Förderkulissen oder aktuelle Fristen für Förderanträge informieren.