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Eigentlich ist es ganz einfach – zwar engagieren sich nach neusten Datenerhebungen von Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) und weiteren Studien bundesweit immer noch annähernd 30 Millionen Menschen im Ehrenamt und als Freiwillige. Doch die Formen des Engagements ändern sich, viele Menschen möchten sich zeitlich begrenzt und projektorientiert engagieren und nicht langfristig binden. Für Vorstandsposten und andere Gremienarbeit ist es immer schwieriger, Nachwuchs zu finden. Auf der anderen Seite besitzen annähernd 25 Prozent der Menschen einen so genannten Migrationshintergrund oder eine familiäre Migrationsgeschichte. Diese Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark zivilgesellschaftlich engagiert und eine Vielzahl von migrantischen Selbstorganisationen gegründet, die sich in der Vereinslandschaft etabliert haben oder engagieren sich wie selbstverständlich in allen nicht-migrantischen Vereinsformen.

Ein Vorhaben mit dem Akronym EMILIE (Ehrenamtliches Engagement für und von Migrantinnen und Migranten in ländlichen Räumen: soziale Bedingungen, Potenziale und Aktivierungsstrategien) der Friedrich-Albert-Universität Erlangen-Nürnberg sowie andere Studien kamen zu den zentralen Befunden, dass die in Deutschland praktizierte Kultur des freiwilligen Engagements den Zugewanderten aus ihrem Herkunftskontext meist nicht bekannt war und in ländlichen Herkunftsregionen keine formalisierte Freiwilligenarbeit existiert, aber dafür eine stark ausgeprägte gegenseitige (Nachbarschafts-)Hilfe im Vordergrund stand.

Auf diesem digitalen Fachtag wollen wir auf Nordsachsen bezogen herausfinden, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um niederschwellige Zugänge zum Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte in Nordsachsen zu schaffen und wo Hindernisse und Hürden bestehen? Welche Best-Practices bestehen und welche positiven Erfahrungen können genutzt werden? Welche Chancen bestehen auch für die so genannte Mehrheitsgesellschaft, wenn es durch neue Sprachkenntnisse, interkulturelle oder interreligiöse Kompetenzen und Empathie zu einer interkulturellen Öffnung bestehender Vereine und zivilgesellschaftlicher Träger kommt?

Dr. Dirk Tröndle ist Teil des WONOS-Teams und freiberuflicher Experte für Fördermittelberatung und wird durch die Veranstaltung führen. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung unter folgendem Link wird gebeten: https://lets-meet.org/reg/64ed6e4896cb21e3b9

 

Was? Digitaler Lunch mit Dr. Dirk Tröndle

Wann? Mittwoch, 25. September 2024, 11 bis 14 Uhr

Wo? Online

Beitragsbild von fauxels via Pexels